Schrift ändern: normale Schrift einschalten große Schrift einschalten sehr große Schrift einschalten
 
Newsletter kostenlos abonnieren:
 
 
 

Brauchtum

Haferkranz
Das Fest fand jedes Jahr statt, wenn die Ernte vollständig beendet war, also im November. Es wurde von den Gutsarbeitern veranstaltet. Sie flochten einen großen Haferkranz mit bunten Blumen und Fähnchen darin und befestigten den Kranz an einem Gestell. Dann fand der Umzug durch das Dorf statt; voran eine Musikkapelle, der von 1-2 Mann getragene Haferkranz und hinterher die übrigen Gutsarbeiter. Nach Beendigung des Umzuges war im Gasthof "Zum weißen Roß" Tanz.

 

Pfingstmaie und Pfingststrauß
Früher wurde am 1. Pfingstfeiertag vor jede Haustür eine Maie gesetzt. Die jungen Burschen hingen dann an die Türen ihrer Freundinnen einen Pfingststrauß mit einem Brief. Dieser Brauch ist heute in Gehofen fast völlig vergessen.


"Der hält fester als der katholische Glaube"
In Gehofen wohnte im vorigen Jahrhundert ein Lumpensammler namens Mehrstedt. Er war streng katholisch. Man wollte ihn vom Protestantismus überzeugen, doch er blieb seinem Glauben treu. Deshalb versuchte man ihn bei jeder Gelegenheit zu ärgern. Blieb jemand bei einem Streit stur bei seiner Meinung, so prägte man in Anwesenheit des Lumpensammlers den Satz: "Der hält fester als der katholische Glaube!" Dieser Satz bürgerte sich so ein, daß er zum Sprichwort wurde. Mehrstedt muß darüber sehr verärgert gewesen sein, denn er verschwand eines Tages aus Gehofen.

 

Jahrmarkt und Kirmes
Gehofen war früher wegen seines Handels sehr bekannt. Im 17. Jahrhundert führte Ernst Albrecht von Eberstein zwei jährliche Märkte ein. Damit wurde Gehofen zum Marktfleck. Die ersten Jahrmärkte fanden 1672 statt. Jeder Jahrmarkt dauerte zwei Tage. Der Frühjahrsmarkt fiel immer auf Donnerstag vor Petri Paul (29. Juni), also etwa auf den 24. und 25. Juni. Der Herbstmarkt war stets am Donnerstag nach Martin Bischoff (10. November). Der Gehofener Jahrmarkt fand zum letzten Male 1933 statt. Wegen des stark zurückgehenden Handels erschienen immer weniger Käufer und Verkäufer. Man ließ die Jahrmärkte wegfallen und Gehofen verlor dadurch den Titel „Marktflecken“. Anstelle dieser Märkte wurde die Kirmes eingeführt, die noch heute am vierten Wochenende im Oktober gefeiert wird.