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Ziegelei Gehofen

Vorschaubild Ziegelei Gehofen

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Sehr lückenhaft sind die Nachrichten über die Ziegelei. In ihrer heutigen Form besteht sie erst seit 1886. Vorher war sie eine kleine Anstrichziegelei, die dem Maurermeister Helm aus Artern gehörte. 1848 wird als Ziegeleibesitzer Friedrich Wilhelm Kreuchen genannt. Wahrscheinlich ist die Ziegelei um 1840 gegründet worden. In der Lehmgrube bei Gehofen wurde schon von 1859 Lehm abgebaut. Kies holten sich damals die Bewohner aus einer Furt in der Unstrut bei Ritteburg.

 

Die Ritteburger bekamen von uns als Gegenleistung Lehm. Als im Rahmen der Separation die Unstrut ausgebaggert wurde, verschwand die Furt. Da unsere Vorfahren nun keinen Kies mehr bekamen gestatteten sie den Rittebur-gern auch nicht, sich Lehm von uns zu holen. Erst nach längeren Verhandlungen erhielten die Ritteburger wieder Lehm gegen Bezahlung.

 

Die Tongrube am Wald existiert seit 1840. Vorher war dort der „Thiergarten“, in dem sich das Lieber`sche Holz befand. Als Lieber 1840 sein Haus bauen ließ, wurde dort das nötige Bauholz geschlagen.1886 kaufte der Gehofener Bewohner Weißbarth die Anstrichziegelei von Helm und ließ einen Ringofen einbauen. Er machte aus der Anstrichziegelei die heutige Dampfziegelei. Im Dezember 1888 hat es in der Ziegelei gebrannt.

 

Dabei sind vier Menschen ums Leben gekommen (ein Ziegelmeister aus Schlesien mit Tochter und Sohn und ein Arbeiter). Weißbarth, der am Tage des Brandes gerade verreist war, bekam wegen Fahrlässigkeit sechs Monate Zuchthaus. Danach übernahm er die Ziegelei wieder, machte aber 1893 bankrott. Er ist dann geflohen und hat seine Familie mit 8 Kindern in Gehofen im Stich gelassen. 1894 stand die Ziegelei still.

 

1895 erwarb sie ein gewisser Bartenwerber aus Braunschweig. Er war später in Gehofen Bürgermeister, besaß 60 Morgen Land und 10 schwere Pferde, mit denen er Steine, Ton (aus dem Otterntal) und Lehm fuhr. 1905 verzog er nach Lissen im Kreis Weißenfels und ließ die Ziegelei durch Inspektor Steinbach verwalten. Ab  1907 verwaltete Inspektor Schaar aus Heldrungen die Ziegelei. Als dieser 1910 Gehofen verließ, verkaufte Bartenwerber die Ziegelei an Eduard und Friedrich Herrmann und Karl und Samuel Jordanland.

 

1919 ging sie in den Besitz des Zimmermeisters Künzer  aus Artern über, dessen Nachkommen sie noch heute besitzen. Das Wohnhaus, das zur Ziegelei gehört hat der alte Künzer von 1924 bis 1925 erbauen lassen.

 

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